Exkursion zur römisch-keltischen „Villa Borg“

Wie lebte man als reicher Mann zu Zeiten der Römer nördlich der Alpen? – Ein Bericht über die Exkursion zur rekonstruierten römisch-keltischen „Villa Borg“
Am heutigen vierten „Göttenbach-Tag“ durften die Lateinschülerinnen und -schüler der Jahrgangsstufe 6 das Schulgebäude verlassen, um im kleinen Ort Perl-Borg eine rekonstruierte römische Villa Rustica zu besichtigen. Das römisch-keltische Erbe der Region lässt sich an diesem Ort besonders gut erfahren und liegt passenderweise in der europäischen Grenzregion nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze, an der alten Römerstraße zwischen dem heutigen Metz auf französischer Seite und Trier auf deutscher Seite. Diese originalgetreu nachgebaute villa rustica bietet den Schülern einen facettenreichen und faszinierenden Blick hinter die Kulissen des Alltags eines wohlhabenden Römers. Der Alltag und das Zusammenleben auf einem solchen Landgut war bereits ein Unterrichtsthema der Kinder. So konnten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Bereiche des Herrenhauses (auf latein. domus) erkunden: In der Küche erfuhren sie, wie die Bewohner der Villa Rustica gekocht und gebacken haben und welche Gewürze und Kräuter in der damaligen Küche verwendet worden sind; in den Thermen – einer Wellness-Oase moderner Prägung vergleichbar – wurden ihnen die verschiedenen Bereiche und deren Verwendung anschaulich erläutert.
Insbesondere die Funktionsweise der Hypokausten-Heizung – einer Fußboden- und Wandheizung, wie es sie in Europa erst wieder seit den 1970er Jahren gibt – weckte die Faszination der Schülerinnen und Schüler. Den nächsten Abschnitt der Führung bildete das Atrium – ein besonders repräsentativer und schöner Empfangssaal mit einem noch original erhaltenen Bodenmosaik. Zum Abschluss konnten sie im Medienraum mit Hilfe eines digitalen Modells der Villa Rustica und darin enthaltenen Filmclips einen lebendigen Einblick von typischen Alltagssituationen gewinnen. Nach der Führung konnten die Schülerinnen und Schüler die Bereiche der Villa „auf eigene Faust“ weiter erkunden. Ausreichend Zeit für ein Picknick gab es natürlich auch. Somit bot der Tag einen tieferen Einblick in das Leben eines reichen Mannes zu Zeiten der Römer als dies eine Buchseite in einem Lateinbuch jemals darstellen könnte.
(Volker Dorawa)
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