Exkursion der 10. Klassen zur „Gedenkstätte SS-Sonderlager KZ Hinzert“

Bericht über die Exkursion der 10. Klassen zur „Gedenkstätte SS-Sonderlager KZ Hinzert“ am „Göttenbach-Tag“
Weshalb sollten wir heute Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus besuchen? Mit einer dieser zentralen Fragen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der 10.Klassen in ihrem Geschichtsunterricht im Vorfeld des Gedenkstättenbesuchs am vierten „Göttenbach-Tag“. Auch Ole aus der Klasse 10a setzte sich eingehend mit der Frage auseinander und kam zu dem Schluss: „Um das Leiden der Juden nicht zu vergessen und diejenigen zu ehren, die ihr Leben gelassen haben.“
Aufgeschlossen und neugierig betraten die Schüler*innen unseres Göttenbach-Gymnasiums am 25.04.2023 die Gedenkstätte des ehemaligen SS-Sonderlagers KZ Hinzert im Hunsrück. Empfangen wurden sie in einer Gebäudeanlage, die baulich den Blick auf Vergangenes im Gegenwärtigen lenkt: Die Gläserfront des futuristisch anmutenden Baus rekonstruiert bildlich den ehemaligen Lageraufbau und gibt gleichzeitig den Blick auf die heutige grüne sowie unbebaute Landschaft frei. Für den ein oder anderen Schüler des Jahrgangs war es kaum vorstellbar, dass dieser Ort während der NS-Diktatur Schauplatz der Inhaftierung und Drangsalierung verschiedenster Menschen, insbesondere vieler Oppositioneller, gewesen ist. So schien es sinnvoll, dass die Schüler*innen zu Beginn des pädagogischen Workshops anhand von historischen Fotografien den ehemaligen Lageraufbau erschließen und erkunden konnten.
Anlass zum Gespräch boten Gegenstände, die den Schüler*innen in einem Koffer präsentiert wurden: So verwies beispielsweise ein Boxhandschuh auf Kämpfe, die die ehemaligen Häftlinge durchführen mussten. Ein Rasierapparat oder eine Häftlingsnummer symbolisierten die Stigmatisierung und Schikanierung, welche die Inhaftierten erfahren mussten. Mit vielen Eindrücken von anschaulich präsentierten Einzelschicksalen, die das Verhältnis zwischen Entmachteten und Machthabern verdeutlichten, endete der vierte „Göttenbach-Tag“ schließlich als bleibende Erinnerung für den 10. Jahrgang.
(S. Gehre)

,,So hätte ich mir kein KZ vorgestellt“,das war die erste Reaktion unserer Stufe auf die Gedenkstätte SS Sonderlager/ KZ Hinzert. Zwar lernten wir viel über Konzentrationslager in der Schule, aber von Hinzert hatte noch keiner etwas gehört.

Unwissend fuhren wir also nach Hinzert und gleich kamen Fragen auf wie ,,Wo steht denn alles?“, doch als wir vom Team der Gedenkstätte freundlich empfangen wurden, ließen wir die Fragen erst einmal bleiben. Anschließend teilte man unsere große Gruppe klassenweise auf und brachte uns die Geschichte des KZ Hinzert näher.

Wir, die Klasse 10c, durften drinnen starten und wurden von Frau Croon-Hoffeld dazu beauftragt, Gegenstände aus einem Koffer zu beschreiben – zum Beispiel ein Hundehalsband, ein Löffel, ein Stück Dachpappe, Hammer und Meißel, erinnerten an die Zeit im KZ, ihre Geschichte nahm uns mit. Nach einem gelungenen Einstieg ging es nach draußen. Nun bekamen wir die Aufgabe, die Standorte der alten Gebäude zu suchen. Bei der Besprechung wurde uns abermals klar, wo wir eigentlich waren und welche Brutalität sich hier abgespielt hatte. Der Friedhof ließ uns schaudern und um die Opfer dieses Ortes trauern.

Schlussendlich versammelten wir uns als Stufe, stellten Fragen und gaben Feedback. Wir verabschiedeten uns von dem Hinzert-Team und fuhren mit gemischten Gefühlen zurück. Wir empfehlen es jedem, der sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen will, Hinzert zu besuchen und eine Führung durch das Team zu genießen.

Anna Manschiew und Linda Karpfinger, 10c

Zurück