Kunstausstellung von Muriel Bohsung und Marie Dreher
Bei der Ausstellung, die derzeit in den Gängen im Göttenbach-Gymnasium zu sehen ist, handelt es sich ausschließlich um Zeichnungen und Gemälde von Muriel Bohsung und Marie Dreher. Die Arbeiten der beiden Schülerinnen aus der MSS 12 sind alle zu Hause entstanden. Sie dokumentieren nicht nur ihr künstlerisches Talent, sondern auch ihre Leidenschaft für die Kunst über den Unterricht hinaus. Die Schule gibt ihnen den Raum, dies eindrucksvoll zu zeigen.
Muriel Bohsung zeichnet schon seit der sechsten Klasse Porträts. Mit der Zeit verlor sich allerdings ihr Interesse am reinen Porträt. Sie begann Ende 2018 damit, ein Gesicht mit abstrakten und surrealen Elementen zu kombinieren. Motive, wie Totenschädel oder pflanzliche Formen, tauchen jetzt in ihren Porträtzeichnungen auf und verleihen ihnen einen traumartigen Ausdruck. Daneben entstehen auch Zeichnungen mit Tiermotiven. Die Zeichnung kombiniert sie oft mit Schrift, wobei Bild und Text sowohl inhaltlich als auch formal aufeinander bezogen sind und den Betrachter zum Nachdenken anregen. Muriel verbindet die verschiedenen grafischen Mittel zu einer eigenwilligen Gesamtstruktur. Sie experimentiert gern mit verschiedenen Zeichen- und Maltechniken, wie Bunt- und Gelstiften sowie Aquarellfarben. Es entstehen Mischtechniken, die den kreativen Entstehungsprozess ihrer Arbeiten lebhaft zum Ausdruck bringen.
Der Schwerpunkt in der Kunst von Marie Dreher liegt auf dem illusionistisch gemalten oder gezeichneten Porträt. Marie lässt sich von Fotos interessanter Persönlichkeiten, vor allem aus dem Bereich der Musik, inspirieren. Sie fokussiert sich dabei auf einen bestimmten, momenthaften Bildausschnitt und lässt einzelne, ihr unwichtig erscheinende Gegenstände weg. Das Foto wird ohne technische Hilfsmittel auf Papier oder Leinwand übertragen. Marie arbeitet mit Bleistift, Buntstift, Aquarell-, Acryl-, Öl- oder Temperafarben. Beim Malen werden Details, wie Augen- und Mundpartie oder Muskeln und Sehnen, exakt erfasst. Auch die Stofflichkeit eines Gegenstandes, wie die Wolle eines bestimmten Pullovers, gibt sie genau wieder. Dies gelingt ihr, weil sie zum Beispiel mehrere Farbschichten subtil übereinanderlegt. Die Lichteinwirkung wird differenziert beobachtet und dargestellt. In der Farbwahl setzt Marie eigene Akzente und geht so über das bloße Abbilden eines Fotos hinaus. In stunden- und tagelanger Arbeit verleiht sie der dargestellten Person eine neuartige Präsenz.
Die Arbeiten sind noch bis zum 20. September 2019 ausgestellt.
[Achim Welsch]