Treff am Göttenbach: Kleines Konzert
Immer wieder, oft donnerstags, treffen sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und Freunde des Göttenbach-Gymnasiums zu kulturellem Austausch. So auch letzthin, als die Fachschaft Musik, vertreten durch die beiden Musiklehrerinnen Frau Kathary und Frau Schukov, den Solisten in der Schülerschaft ein Forum bot, ihre musikalischen Fähigkeiten den ca. 70 Zuhörern im Musiksaal, also in einem kleineren Rahmen als den üblichen großen Schulkonzerten, zu präsentieren – die meisten am „neuen“, aus dem Maler-Zang-Haus in Birkenfeld übernommenen Flügel.
Mit „Nostalgie“ von Oxana Krut und „Ecossaise“ von Robert Schumann schufen zuerst Lara Kraus (7b) und dann Finja Schütz (5c) eine frohe Eröffnungsstimmung. Finja gestaltete mit abwechslungsreicher Dynamik und einem schönen Staccato. Die folgende Lia Vogt (5b) nutzte bei einem Medley aus Frühlingsliedern die elektronischen Möglichkeiten des Keyboards, um eigene Begleitungen zu erfinden. Da hatte es Paolo Caesar (MSS 11) schon schwerer, denn er musste die Begleitung zu Claydermanns „Ballade pour Adeline“ am Klavier selbst spielen…
Erstaunliche Kraft entwickelte Taja Detzel (5b), deren „Wilder Reiter“ (Schumann) mit in beiden Händen fast gleichermaßen heftigem Staccato durch den Musiksaal galoppierte. Dass sie auch die sanften Töne beherrscht, zeigte sie zusammen mit Finja Schütz im vierhändigen Spiel von „Above The Clouds“ (Oxana Krut). Schön gespielte Melodien mit schwelgender Begleitung und in ausgefeilter Dynamik brachten die Zuhörer zum Träumen, so dass kleine Fehler überhaupt nicht störten. Die musikalische Harmonie zwischen den beiden jungen Musikerinnen weckt die Hoffnung, dass sie als Klavierduo zusammenbleiben mögen! Ebenfalls ein schönes Zusammenspiel zeigten Lisa Klein und Shakira Schmidt (beide 7b) an Querflöte und Klarinette bei Enyas „Only Time“. Mitreißendes italienisches Tanzfeeling entstand bei Sebastian Gehrings „Tarantella“ von Friedrich Burgmüller.
Eine besondere Freude war es, die persönlichen Fortschritte zu beobachten, die Luisa Schmunk (9b) mit Mozarts „Fantasie d-moll“, Dario Caesar (10b) mit Chopins „Polonaise A-Dur“ und Michelle Focke (MSS 11) mit Gustav Langes „Blumenlied“ zeigen konnten. Bemerkenswerte Kraft in den leidenschaftlichen, dramatischen oder festlichen Teilen kontrastierte mit düsteren oder gefühlvollen Momenten – technische Schwierigkeiten schienen kaum noch zu existieren, nur noch die Musik war wichtig! Ähnlich stark war auch die Gestaltung von Rachmaninoffs „Prélude cis-moll“ durch Philipp Ruprecht (MSS 13). Die Sänger des Abends waren Vadim Schreiner (7c), der mit schöner Popstimme, aber auch feinen Tönen in der Höhe, und v.a. blitzsauberer Intonation „All of Me“ von John Legend vortrug, sowie Martin Mayer (MSS 12) mit „Perfect“ von Ed Sheeran. Seine Stimme ist im letzten halben Jahr wesentlich voller und in der Höhe sicherer geworden, die einzelnen Melodiebögen waren schön gestaltet – es war eine Freude, ihm zuzuhören. Benedikt Wendling (MSS 12), der sich vom virtuosen Solisten außerdem zu einem zuverlässigen Teamplayer entwickelt hat, bereitete am Flügel einen wunderbaren Klangteppich für Martin.
Mit schön gestalteter Melodik sowie kraftvoller Präzision in den den rhythmischen Teilen von John Miles‘ „Music“ beschloss Tom Greber (MSS 13) das Konzert, dessen Motto dieser Titel gut hätte sein können: Music was my first love – dass die Musiker dieses Abends ihre Musik mit Liebe betreiben, das war deutlich zu hören gewesen! Ein dankbares Publikum und auf die Leistungen ihrer Kinder mit Recht stolze Eltern spendeten reichlichen Applaus.
Bettina Wegmann