Schüler- und Jugendwettbewerb 2017
Fahrt des Kunstkurses der MSS11 zur Preisverleihung nach Mainz

Wir, der Grundkurs Bildende Kunst der MSS11, machten uns am 13. Juni zusammen mit unserem BK-Lehrer Herr Welsch, auf nach Mainz zur Preisverleihung. Denn für unsere Kunstinstallation „König von Deutschland sind unsere Hände“ erhielten wir den Sonderpreis beim diesjährigen Schüler- und Jugendwettbewerb der Landeszentrale für politische Bildung. Sowohl das tolle Wetter als auch unsere gute Stimmung, die sich durch Vorfreude und Aufregung bereits morgens am Bahnhof vor unserer Abfahrt bemerkbar machte, ließen uns auf einen tollen Tag hoffen.
Unser Zug nach Mainz fuhr pünktlich am Bahnhof in Idar-Oberstein ab. Die Preisverleihung, die im Frankfurter Hof stattfand, begann gegen 11 Uhr. Dort angekommen, wartete bereits eine große Zahl von Gästen vor dem Eingang auf die Veranstaltung. Von den 297 eingereichten Arbeiten der rund 1.200 Schüler aus ganz Rheinland-Pfalz wurden insgesamt neunzehn Beiträge ausgezeichnet, darunter zwölf 2. Plätze, sechs 1. Plätze und der Sonderpreis. Doch nicht nur Schülerinnen und Schüler füllten den Saal des Frankfurter Hofes, auch Ehrengäste waren anwesend, darunter die Jury des Wettbewerbs sowie Abgeordnete aus dem Parlament.
Beim Wettbewerb standen drei Themen zur Auswahl: ,,Lutherjahr“, ,,Zwischen Nestwärme und Krise – Was bedeutet Familie für mich?’’ und ,,Wenn ich König von Deutschland wäre…’’.
Frau Mariannen Rohde, die stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, begrüßte die Anwesenden und hob die ,,thematische sowie technische Vielfalt’’ der Wettbewerbsbeiträge hervor. Sie dankte den Schülerinnen und Schüler sowie den betreuenden Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement.
Die Vize-Präsidentin des Landtages Rheinland-Pfalz, Frau Schleicher-Rothmund, lobte die ,,fantasievollen, fleißerbrachten und zeitaufwendigen Arbeiten’’ und
resümierte: „Ihr setzt euch alle ein für eine sozial gerechtere Welt, in der alle Menschen gleichermaßen respektiert werden. Wenn ihr König von Deutschland wäret, müssten wir uns keine Sorgen machen.’’
Die einzelnen Beiträge wurden dann mit einer Powerpoint-Präsentation kurz vorgestellt und jede Schülergruppe erhielt ihre Auszeichnung. Alle Jugendlichen schienen von den erbrachten Leistungen, die aus so unterschiedlichen Fächern wie Musik, Geschichte, Deutsch oder Kunst stammten, begeistert. Zwischendurch sorgte die Schülercombo des Willigis-Gymnasiums Mainz mit ihren jazzigen Stücken für gute Unterhaltung.
Zum Schluss wurde unser Kurs auf die Bühne gebeten und unser Kunstprojekt mit den Worten der Jury gewürdigt: ,,Der Grundgedanke, Monarchie und Demokratie miteinander zeitgemäß zu verbinden, die Auseinandersetzung zwischen Herrscher und Volk sowie die Verbindung der Krone, die üblicherweise Abgrenzung ausdrückt, über die Hände, die in ihrer Offenheit Partizipation und Bereitschaft zum Geben und zum Miteinander ausdrückt, sind originell.’’
Nach der Preisverleihung und einem kleinen Mittagsbuffet wurde um 15.00 Uhr die Ausstellung im Foyer des Abgeordnetenhauses des Landtags eröffnet, wo die prämierten Arbeiten bis zum 30.06.2017 ausgestellt sind. Es herrschte großer Andrang bei der Rundführung, die von Andreas Jaeger, Referatsleiter Informationsangebote des Landtags, geleitet wurde. Stellvertretend für unseren Kurs erklärten Melanie Martin, Marie Juchem und Thai-Hoc ihre individuell gestalteten Werke (Hände) und erläuterten auch den Hintergrundgedanken der gesamten Installation.

Es war ein tolles Gefühl, unser eigenes Kunstwerk im Foyer des Abgeordnetenhauses/Landtags zu sehen. Aber auch die aufwendigen und kreativen Projekte der anderen, wie zum Beispiel ein Musikvideo und ein Hörspiel zum Thema König von Deutschland, ein Brettspiel und eine Homepage zu Luther oder ein Poetry Slam zum Thema Familie waren sehr interessant. Worüber sich jeder von uns einig ist: Alle gezeigten Arbeiten haben einen Preis verdient!
Anschließend hatten wir noch Zeit zum Stadtbummel und ließen den Tag schön ausklingen. Gegen 19 Uhr trafen wir uns alle am Bahnhof und fuhren mit Glücksgefühlen wieder nach Hause.
Hiermit möchten wir auch noch ein großes Dankeschön an Herrn Welsch aussprechen, der viel Zeit und Freude in das Projekt gesteckt hat.
(Für alle die nicht bei der Verleihung dabei sein konnten: Die Preisverleihung ist auf der Twitter-Seite des Landtags zu sehen. Dort wurde sie live übertragen.)
Annalena Fickert, MSS11

Zur Kunstinstallation „König von Deutschland sind unsere Hände.“
Sonderpreis für den Grundkurs Kunst der MSS11 beim Schüler-und Jugendwettbewerb 2017 der LpB Rheinland-Pfalz

Die Installation besteht aus den in Gips abgeformten Händen der 25 Schülerinnen und Schülern, die auf einen Stahlstab gesteckt wurden. Jeder Stab ist in einem Pflasterstein verankert. Von jeder Hand führt ein goldener Faden zu einer Krone, die in den Nationalfarben bemalt wurde und über dem Kreis aus Händen „schwebt“. Die Zacken der Krone werden aus der jeweils anderen Hand der Schülerinnen und Schüler gebildet, die als verkleinerte und golden gefärbte Fotokopie an der Krone befestigt ist. Beispiel: Der linken Hand auf dem Boden entspricht also da, wo ihr Faden an der Krone endet, die rechte Hand derselben Person.

Jede Hand aus Gips wurde individuell im Sinne des Wettbewerbsthemas „Wenn ich König von Deutschland wäre….“ gestaltet. Leitfragen waren hierbei: Was wünschst du deinem Land für die Zukunft? Was würdest du erhalten – Was ändern ? Wie würdest du handeln? Dabei wurde ein breites Spektrum von Wünschen, Visionen und möglichen Aktivitäten thematisiert: Von der gezielten politischen und finanziellen Unterstützung Afrikas bis zum persönlichen Wunsch nach Kindern und einer Familie. Die Vision von bunten kreativen Städten wurde thematisiert oder das Ziel einer umweltfreundlichen, regenerativen Energieversorgung. Auf den Einklang von Natur und Technik wird ebenso hingewiesen wie auf die Bewahrung des Friedens. Deutschland wird auch als offenes, Flüchtlinge willkommen heißendes Land gesehen und als ein Land, das auf die Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich achten sollte.
Die gesamte Installation greift die Gestalt eines Königs auf. Von seiner Krone fallen die Fäden – wie bei einem Gewand – zu seinen Händen hinab. Jedoch wird die absolutistische Macht eines Königs umgedeutet und demokratisiert. Die Hände an der Krone erheben sich wie zum Signal für das, was ihr Pendant – die Hand am Boden – zu sagen hat.
Die Hände dieses Königs halten keine Insignien der Macht fest, wie Zepter oder Reichsapfel, sondern öffnen sich vielfältig in alle Richtungen des umliegenden Raumes.
25 Schülerinnen und Schülern zeigen so dem Betrachter ihre individuellen Visionen und Wünsche und vermitteln Denkanstöße. Der Betrachter muss sozusagen den goldenen Faden, den Gedanken der Jugendlichen, aufgreifen und fortführen.
Die kreisförmige Anordnung der Krone und der Hände am Boden zeigt die demokratische Gemeinschaft, die hier exemplarisch demonstriert wird.
König von Deutschland sind unsere Hände!
(Achim Welsch)




Die Installation wird zum kommenden Schuljahr 2017/18 am GG ausgestellt.