Der Journalist Ronny Blaschke zu Gast am Göttenbach-Gymnasium

Anlässlich des Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus fand am Göttenbach-Gymnasium eine Veranstaltung der besonderen Art statt: In Zusammenarbeit mit dem Idar-Obersteiner Stadtjugendamt konnte der Journalist und Buchautor Ronny Blaschke dafür gewonnen werden, am Göttenbach-Gymnasium einen Vortrag über die Zusammenhänge zwischen Fußball und Rechtsextremismus zu halten. Ca. 200 Schüler der Klassenstufen 9-12 fanden sich dazu in der Schulaula zusammen und lauschten gespannt Blaschkes Ausführungen. Er stellte dar, wie rechte Gruppierungen die Fußballvereine und deren Fanszenen unterwandern und den Fußball nutzen, um ihre Parolen an die Öffentlichkeit bringen und die Masse für ihre Zwecke instrumentalisieren. Er berichtete von seinen Gesprächen mit Protagonisten der rechten Szene, wie sie teilweise von Jugend an ihre politische Gesinnung gefunden und gefestigt haben, wie sie teilweise aber auch aus persönlicher Perspektivlosigkeit den Weg ins rechte Lager gefunden und hier ihre wenn auch zweifelhafte Bestätigung gefunden haben.

Im Anschluss an den Vortrag fand sich ausreichend Gelegenheit zur Diskussion, die von den Schülern sehr rege genutzt wurde. So fand ein Austausch darüber statt, wo die Grenze zwischen legaler und illegaler Meinungsäußerung verliefe, warum der Fußball ein besonders ideales Vehikel für das rechtsextreme Gedankengut wäre oder wie mit den „alternativen Fakten“ der Rechten umzugehen sei, ein Problem, dem heutzutage mit Blick auf die USA ja besondere Bedeutung zukomme.

So wurde, wie Schulleiter Philipp Wehmann dies schon in seiner Begrüßung ansprach, der Gedenktag genutzt, um den Blick nicht nur in die Vergangenheit zu werfen – wozu Blaschke seinen Vortrag auch immer wieder nutzte -, sondern sich insbesondere mit der Gegenwart auseinanderzusetzen und damit bereits die Zukunft ins Visier zu nehmen. Einer „Schule gegen Rassismus und für Courage“, die das Göttenbach-Gymnasium im kommenden März auch offiziell werden wird, steht dies gut zu Gesicht.

[Ph. Wehmann]

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