Spendenaktion für Desert Flower Foundation
Die Klasse 10b des Göttenbach-Gymnasiums machte an zwei Tagen in den großen Pausen mit einem Kuchenverkauf auf das Tabu-Thema der weiblichen Genitalverstümmelung aufmerksam. Das eingenommene Geld wurde dann anschließend an die „Desert Flower Foundation“ gespendet, die sich gegen FGM (female genital mutilation) einsetzt.
Aufmerksam auf dieses Thema wurden die Schülerinnen und Schüler durch den Film „Wüstenblume“, der die Geschichte von Waris Dirie erzählt. Alle drei zehnten Klassen schauten im Erdkundeunterricht den Film und analysierten ihn anschließend filmgeographisch. Inhalt des Filmes ist die Lebensgeschichte von Waris Dirie auf ihrem Weg vom Nomadenmädchen zum internationalen Super-Model. Im Alter von drei Jahren wurde Waris Dirie in der Steinwüste von Somalia mit einer rostigen Rasierklinge genitalverstümmelt. Dieses Schicksal erlitten bisher schätzungsweise über 200 Millionen Frauen und Mädchen in Afrika.
Die Praktik ist kulturell so stark verwurzelt, dass nur eine beschnittene bzw. verstümmelte Frau als schön angesehen wird. Durch Globalisierungsprozesse wird diese Praxis in viele – auch westlich geprägte – Länder getragen. Mit wenigen Ausnahmen ist FGM heute weltweit gesetzlich unter Strafe gestellt. Um Genitalverstümmelung weltweit zu ächten, hilft es nur, darüber zu reden und aufzuklären. Da dieses Thema in den afrikanischen Ländern nicht ausreichend kritisch angesprochen wird, ist es notwendig, in nicht betroffenen Kreisen das Tabu über dieses Thema zu brechen.
Mit dem Kuchenverkauf konnte die Klasse 10b einen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas leisten. Dabei kam eine Summe von 317 Euro zusammen, die dem Bildungsprojekt „Desert Flower gives You power“ zugute kommen. Im Zuge des Projekts produziert die Foundation ein eigenes erstes Lesebuch für Kinder in afrikanischen Schulen.
[Lena Sorg und Lea Brixius, 10b]