Besuch aus Jerusalem am Göttenbach-Gymnasium

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Besuch aus Jerusalem am Göttenbach-Gymnasium

2016-11-schabbat

Weit gereisten Besuch konnte das Göttenbach-Gymnasium am Montag, den 14. November 2016 in der Aula empfangen: Herr Arie Rosen von der Bildungseinrichtung „Kulturelle Begegnungen“ hatte sich mit Unterstützung der Kreissparkasse Birkenfeld auf den Weg gemacht, um Bildungseinrichtungen im Landkreis Birkenfeld mit jüdischen Bräuchen bekannt zu machen. „Schabbat-Sonntag-Ruhetag“ war der Titel der knapp zweistündigen Veranstaltung, deren Zielgruppe neben Kolleginnen und Kollegen des Göttenbach-Gymnasiums vor allem die Jahrgangsstufe 7 war, die an dieser Thematik vorbereitend im Religions- und Ethikunterricht gearbeitet hatte. Herr Rosen selbst ist in Frankfurt am Main geboren, seine Mutter, Lea Fleischmann, arbeitete dort als Lehrerin. Herr Rosen nahm die Anwesenden mit auf eine Reise nach Jerusalem, beschrieb die besondere Atmosphäre der Stadt und schilderte in packenden Worten, wie er, für den die jüdische Religion, in die er hineingeboren wurde, zunächst keinen besonders hohen Stellenwert hatte, durch die Begegnung mit einem frommen Juden beim Militär, der ihn beharrlich mit der Frage „Woran glaubst du?“ konfrontierte, zum jüdischen Glauben fand. Veranschaulicht wurde dieser Glaube durch jüdische Kultgegenstände wie eine Torarolle, die am Schabbat – dem wöchentlichen Feiertag im Judentum – feierlich in die Synagoge getragen wird, eine Kippa, die jeder fromme Jude trägt, durch Gebetsriemen, die Teffillin sowie weitere, bei der Sabbatfeier wichtige Gegenstände.

Intensiv schilderte Herr Rosen sowohl die Vorbereitungen als auch den Ablauf einer Schabbatfeier. Der Beginn des Schabbats am Freitag Abend ist hier der erste Höhepunkt und wird nach dem Besuch eines Synagogengottesdienstes in der Familie feierlich begangen. Kennzeichen des Schabbats ist jedoch die Ruhe am Samstag: an diesem Tag werden keine Handys betätigt- für die Idar-Obersteiner Schülerinnen und Schüler kaum vorstellbar- kein Radio läuft, keine Elektrizität wird genutzt- Dinge, die bei den Schülerinnen und Schülern in der Diskussionsrunde vielfältige Fragen hervorriefen. Ein Schabbatlied wurde gemeinsam mit Herrn Rosen eingeübt- ungewohnt, aber so wurden die Anwesenden ein wenig in die Schabbatatmosphäre hineingeholt. Einige Gemeinsamkeiten zwischen Schabbat und Sonntag erkannten die Jugendlichen und so ergab sich eine interessante Gesprächsrunde im Anschluss. Diese Begegnung brachte den Jugendlichen den Schabbat sicher ein gutes Stück näher und auch der Sinn des Sonntags wurde noch einmal in einem neuen Licht gesehen.

[Stefanie Eckes-Steuckart]

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