Schritte ins Ungewisse …
… das ist der Titel eines Dokumentarfilms, den Jugendliche aus dem Kreis Bad Kreuznach gedreht haben. Sie besuchten dazu in Begleitung von Heinz Hesdörffer, einem ehemaligen Bad Kreuznacher Bürger jüdischen Glaubens, die Stätten seines Leidens in der NS-Zeit. Die Reise führte von Bad Kreuznach über die Niederlande, Theresienstadt, Auschwitz, Schwarzheide, Sachsenhausen und Below, wo die letzten überlebenden Juden auf den Todesmärschen vernichtet werden sollten.
Die 10. Klassen hatten am 10.2.2015 Besuch von Diakon Andreas Duhrmann, der dieses Filmprojekt mitinitiiert hat. Er berichtete anstelle von Herrn Hesdörffer, der aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst kommen konnte, anschaulich von der Entstehung des Films und den einzelnen Stationen.
In der Klasse war es mucksmäuschenstill, alle ließen sich von dem Gehörten in ihren Bann ziehen und fühlten sich der Zeit und dem von Herrn Hesdörffer Erlebten sehr nahe.
Nachdem der Film gemeinsam geschaut worden war, kam es zu einem Austausch, der sich vor allem mit der Frage beschäftigte: Gibt es so etwas wie eine Kollektivschuld?
Letztlich wurde ein Ausblick nach vorn gewagt: Nur wenn jeder Einzelne Stellung bezieht zu Unrecht, das er in seiner Umgebung wahrnimmt, kann verhindert werden, dass ein Unrecht, wie es die Juden im Dritten Reich erleiden mussten, noch einmal passiert.
(Stefanie Eckes-Steuckart)