Göttenbach-Schülerinnen und -schüler zur Filmvorführung von „Hitlerjunge Quex“

Am 28. Januar 2015 besuchten die Leistungskurse Geschichte und Sozialkunde des Göttenbach-Gymnasiums die Filmvorführung des nationalsozialistischen Propagandafilms „Hitlerjunge Quex“ im Stadttheater Idar-Oberstein, eine Veranstaltung, die das Stadtjugendamt Idar-Oberstein in Zusammenarbeit mit der Schule organisiert hat.

Der Film stammt aus dem Jahre 1933 und befindet sich in der Sammlung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Alle Filme, die sich im Besitz dieser Stiftung befinden, dürfen nur im Beisein eines Referenten der Stiftung gezeigt werden. Der „Hitlerjunge Quex“ ist einer dieser sogenannten Vorbehaltfilme, da er rein zu Propagandazwecken diente und auch heute noch zu solchen dienen könnte. Er wird gezeigt, da er zum Beispiel für Historiker interessant ist, zur Aufklärung dienen kann (wie man von Propaganda beeinflusst werden kann) und auch hilft, den Menschen die Umstände dieser Zeit näher zu bringen.

Der Referent Herr Walther erklärte zur Einführung die Tätigkeit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und schilderte knapp die Handlung des Films.

Der „Hitlerjunge Quex“ handelt von einem 14-jährigen Jungen aus einer kommunistischen Familie. Er soll nun der kommunistischen Jugend beitreten, fühlt sich jedoch zur Hitlerjugend hingezogen, was er seinem Vater anfangs verschweigt. Er besucht beide Organisationen parallel und versorgt die Hitlerjugend schließlich mit relevanten Informationen, die die Hitlerjugend der kommunistischen Jugend bei Konflikten überlegen machen. Nach dem Tod seiner Mutter wird er endgültig Mitglied der Hitlerjugend, was ihm von Seiten der Kommunisten zum Verhängnis wird. Beim Verteilen von Flugblättern wird er von mehreren Männern der kommunistischen Seite verfolgt und schließlich getötet.

Im Anschluss wies Herr Walther auf filmanalytische Aspekte und die Propaganda im Film hin. So werden beispielsweise die Kommunisten äußerst negativ dargestellt und die Hitlerjugend wird als Gegenpol extrem positiv hervorgehoben. Eine Strategie der Manipulation wird durch das Wiederholen des Liedes „Unsere Fahne flattert uns voran“ genutzt. Der „Hitlerjunge Quex“ sollte der Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen dienen, die den Jungen als Identifikationsfigur nehmen sollten.

Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussion, unter anderem über das Thema, ob solche Filme weiterhin im Besitz der Stiftung verbleiben sollten.

Der Vormittag wurde von allen Anwesenden positiv bewertet und regte die Oberstufenschülerinnen und -schüler zum Nachdenken an.

[Lea Schmidt und Eileen Bender, MSS11]

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