Das jüdische Worms- Göttenbachtag der 7. Klassen am 7. November 2013
Spuren des Judentums in Worms entdecken- das war das Motto des ersten Göttenbachtages in diesem Schuljahr, der die 7. Klassen im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichtes nach Worms führte.
Gleich zu Beginn beeindruckten in der Judengasse, in der im Mittelalter ausschließlich Juden wohnten, die vielen Stolpersteine vor Häusern, in denen bis zu ihrer Deportation zu Beginn der 1940er Jahre Juden gelebt hatten. Da die meisten dieser Deportierten getötet wurden, konnten nach dem 2. Weltkrieg auch nur ganz wenige Menschen jüdischen Glaubens nach Worms, einer der ältesten jüdischen Gemeinden Deutschlands, zurückkehren.
Zu wenige, um in der Synagoge, die schon im 11. Jahrhundert als Männersynagoge erbaut wurde, Gottesdienst feiern zu können. Dazu bedarf es nämlich zehn erwachsener jüdischer Männer. So vereinte sich die jüdische Gemeinde Worms mit der Mainzer jüdischen Gemeinde. Heute finden in der Synagoge an jedem Sabbat wieder Gottesdienste statt, zudem ist die Gemeinde so angewachsen, dass es Bestrebungen gibt, wieder eine eigene Gemeinde zu bilden.
Ganz in der Nähe der Synagoge befindet sich die Mikwe, ein rituelles Reinigungsbad für Frauen und Männer, das schon im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Heute gibt es nur noch sehr wenige Juden, die regelmäßig kultische Reinigungen durchführen.
Sehr beeindruckend war der „Heilige Sand“, der jüdische Friedhof. Es ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Europa. Die aus Sandstein gehauenen Grabsteine gehen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Die Grabsteine berühmter Rabbinen sind mit kleinen Steinchen und Zetteln gespickt, auf die man Wünsche und Bitten für Lebende oder Verstorbene geschrieben hat.
Voll von diesen Eindrücken ging es dann bei gutem Wetter zum Mittagessen in die Stadt, wo die Zeit bis zur Heimfahrt wie im Flug verging.
Gegen 16.00 Uhr kamen alle wieder wohlbehalten am Göttenbach-Gymnasium an.
(Stefanie Eckes-Steuckart)