07.05.2013: White Horse Auftritt am Göttenbach Gymnasium bietet gewohnte Qualität

Im nunmehr fünften Jahr in Folge war in dieser Woche das in Soest ansässige englische Schultheater namens ‚White Horse Theatre‘ zu Gast. Wie in all den Jahren zuvor bot das junge, vierköpfige Schauspielensemble zwei begeisternde Vorstellungen, die jeweils mit lautstarkem Applaus honoriert wurden. Die noch am Anfang ihrer Karriere stehenden zwei Damen und Herren boten mehr als solide Schauspielkunst und brachten ihre überspitzten und karikierten Charaktere dem jungen Publikum vom Start weg näher. Viele der Heranwachsenden konnten einen gewissen Wiedererkennungswert sicher nicht leugnen…

So ging es in dem Stück für die Klassen 5-7 (My Cousin Charles) um einen ungebetenen Gast in Form des verwandten Vetters, der zunächst verabscheut, dann gelitten und – oh wundersame Wandlung – am Ende verehrt wurde von seiner rebellischen Cousine. Diese Metamorphose ist untrennbar mit der Fundamentalopposition gegen den benachbarten Kinderhasser Mr Swother verbunden, die aus Vorurteilen und Ablehnung zu Beginn eine tiefe und ausgelassene Freundschaft unter den beiden verwandten Kindern entstehen lässt.

Das Mittelstufenstück für die Klassen 8-10 stand im Zeichen pubertärer sowie geschlechtsspezifischer Probleme wie Treue, Respekt und Vertrauen und dem immerwährenden Klassiker ‚boy meets girl‘. Dass hierbei das männliche Geschlecht nicht ohne böse Schrammen davon kam, war ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Machogehabe. Die tollen jungen Hechte waren alles andere als ‚Two Gentlemen‘ wie der Titel verhieß.

Wenn auch in diesem Jahr das Publikum etwas weniger häufig als sonst mit einbezogen wurde, so entschädigte das Angebot der Schauspieltruppe, nach den Vorstellungen dem jungen Publikum Rede und Antwort zu stehen. Die Schülerschaft machte davon regen Gebrauch und fand heraus, mit welch harten Bandagen Schauspieler für ein Engagement kämpfen müssen, aber auch welch süßen Lohn dieser Beruf bereithalten mag. So sprachen die White-Horse-Akteure begeistert von einem mehrmonatigen Engagement in China im kommenden Herbst – von Opfern des eigenen Erfolges mag da niemand reden!