Göttenbach-Schülerin erhält START-Stipendium!

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Göttenbach-Schülerin erhält START-Stipendium!

Das START-Stipendium ist ein Schülerstipendienprogramm für engagierte Jugendliche mit Migrationshintergrund. Momentan nehmen rund 800 Stipendiaten in ganz Deutschland und Österreich am START-Programm teil und ca. 700 Alumni haben es bis heute erfolgreich beendet. Die START-Grundsätze basieren auf Respekt, Offenheit, Toleranz und Verantwortungsbereitschaft. Sie werden von der Überzeugung geführt, gemeinsam etwas bewegen zu können. Unterstützt werden wie bereits erwähnt Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund, die sich einen höheren Schulabschluss vorgenommen haben und deren wirtschaftliche und/ oder familiäre Lage schwierig ist, wobei sie außerdem noch einige Voraussetzungen mitbringen müssen. Diese sind zum Beispiel gute schulische Leistungen, gesellschaftliches Engagement und ein starkes Persönlichkeitspotenzial. START möchte die persönliche und schulische Entwicklung seiner Stipendiatinnen und Stipendiaten unterstützen. Ferner will START die Chancen für eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft erhöhen und Impulse für eine offene, tolerante Gesellschaft setzen. Das interkulturelle Potenzial eines jeden Stipendiaten soll einen Nutzen für die Gesamtgesellschaft bringen.

START bietet eine finanzielle, als auch ideelle Förderung. Interessant bei der ideellen Förderung sind die Bildungsseminare, Wahlseminare und Bildungsangebote.

Zurzeit nehmen 41 Stipendiaten aus ganz Rheinland-Pfalz an diesem Programm teil.

Am 13.9.12 nahm ich an meiner Aufnahmezeremonie des START-Stipendiums teil. Um 14 Uhr versammelten wir – die elf neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten – uns vor dem Plenarsaal des Landtags in Mainz und ließen Porträtfotos von uns schießen. Durch das vorherige Kennenlern-Wochenende, das dieses Jahr übrigens in Idar-Oberstein stattgefunden hat, haben wir neuen wie auch ein Großteil der älteren Stipendiatinnen und Stipendiaten die Gelegenheit gehabt, uns miteinander anzufreunden. Dementsprechend freundlich und fröhlich war auch die Stimmung zwischen uns und unseren Familien. Während unsere Familien gegen 15 Uhr eine kurze Erläuterung über das Stipendium von Frau Wahlen, unserer Landeskoordinatorin, erhalten haben, mussten wir unsere Generalprobe durchführen.

Um 16 Uhr begann dann die Zeremonie. Eingeladene Gäste waren unter anderem START-Partner wie auch jeweils zwei Lehrerinnen oder Lehrer einer jeden Stipendiatin bzw. eines jeden Stipendiaten, die damals deren Gutachten für die START-Bewerbung geschrieben hatten. Ebenfalls nahmen der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Herr Joachim Mertens, der Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz, Herr Hans Beckmann, und Andrea Bartl, die Geschäftsführerin der START-Stiftung GmbH, teil.

Die Feier begann mit einem lockeren Trompetenstück namens „Air“ von Johann Sebastian Bach, vorgeführt von Maher Zeid, einer der älteren Stipendiatinnen. Die Begrüßung erfolgte durch den Landtagspräsidenten, der das Wort „Migrationshintergrund“ wegen der damit verbundenen negativen Assoziationen kritisierte. Er äußerte die Überzeugung, dass man die interkulturellen Potenziale, die sich für die Stipendiatinnen und Stipendiaten ergeben, für die Gesellschaft fruchtbar machen sollte.

Darauffolgend fand eine Gesprächsrunde mit Herrn Beckmann, Frau Bartl und Daniela Nguyen (START-Alumna) statt. Herr Beckmann gab zu, das START-Programm schon von Anfang an interessiert mitverfolgt zu haben, und freute sich sehr über dessen Entwicklung in nunmehr 14 Bundesländern. Frau Bartl betonte die Wichtigkeit der ideellen Förderung und deren Möglichkeiten für die Stipendiatinnen und Stipendiaten. Auch würde START nun viel mehr auf das soziale Engagement der Stipendiatinnen und Stipendiaten Wert legen und versuchen, sie in diesem Gebiet noch verstärkter zu unterstützen und zu motivieren, denn sie sollen schließlich Vorbilder für andere sein sowie Impulse für eine offene und tolerante Gesellschaft geben. Daniela Nguyen erzählte uns von ihren Erfahrungen bei START und hob die Freundschaften und die Menschen hervor, die START ausmachten.

Es folgte ein Stück von Beethoven: „Sonate Grande Pathetique“. Phu Luu spielte am Piano und verzauberte den ganzen Raum. Dafür erntete er den starken Applaus aller Anwesenden.

Ahmet Tekin, ebenfalls START-Stipendiat und gleichzeitig auch unser Regionalsprecher, hieß uns anschließend mit einer Rede willkommen.

Höhepunkt des Abends war die Übergabe der Stipendiumsurkunden in Verbindung mit einer kurzen Vorstellung über uns selbst. Eine große Ehre für uns war es Herrn Beckmann und Frau Bartl die Hand schütteln zu dürfen.

Hinterher durften zwei der neuen Stipendiaten mit einer selbst angefertigten Rede zu Wort kommen. Die Zeremonie wurde mit einer Vorführung des Songs „Nobody Knows“ (Pink) von den Älteren – Gabriela Sosnicka, Leandro Worst und Phu Luu – abgeschlossen.

Ich für meinen Teil habe mit START bisher sehr viele lehrreiche Erfahrungen gesammelt, auch wenn ich noch nicht lange dabei bin. START ist wie eine große Familie, in der jedes Mitglied unvoreingenommen und aufrichtig akzeptiert wird. START unterstützt mich sowohl materiell als auch ideell und öffnet mir neue Türen. Das Projekt zeigt, dass Integration und Migration nicht gleich mit Problemen oder den klassischen Vorurteilen verbunden sein muss. Integration kann auch Spaß machen!

Ich bin sehr froh, mich bei diesem Stipendium beworben zu haben, und kann es jedem, der die benötigten Voraussetzungen erfüllt, nur weiterempfehlen. Ein Versuch ist es immer wert und man verliert ohnehin nichts. Nutzt die Chance, die sich euch erbietet! Ihr könnt nur gewinnen, egal wie das Ergebnis auch ausfallen mag.

[Oanh Bui, MSS11]

 

 

 

 

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